Von Monaco ins Monte Carlo der Alpen – in drei Wochen auf Skiern vom Mittelmeer nach Bad Gastein

Es gilt als einer der großen Herausforderungen der Alpen. Den Hauptkamm der Länge nach zu durchqueren. Guido Flick aus Hamburg wagt dieses Abenteuer. Ab dem 22. Februar 2023 macht er sich von Monaco aus auf ins sogenannte „Monte Carlo der Alpen“ nach Bad Gastein. Seine Devise: möglichst ökologisch-nachhaltig auf Skiern, mit dem Lift, Skibussen und dem Zug.

Monaco, Gap, Sestriere, Chamonix, Laax, Galtür, Kronplatz und schließlich das ersehnte Ziel in Bad Gastein. So in etwa sieht die Route aus, die sich Guido Flick für sein rund 21 Tage dauerndes Abenteuer vorgenommen hat. Seit Jahrzehnten kommt der Hamburger in die Alpen zum Skifahren und hat dabei sein Herz an das Gasteinertal verloren. Immer wieder hat er von hier aus ausgedehnte Fahrten unternommen und die umliegende Bergwelt erkundet. Warum also nicht einmal eine größere Tour in Angriff nehmen?

„Seit fast 40 Jahren komme ich in das Gasteinertal zum Skifahren und habe schon immer große Freude an ausgedehnten Skisafaris mit Skibus und Gondeln gehabt. Gleichzeitig bin ich im gesamten Alpenraum Ski gefahren und kenne auch Frankreich und die Schweiz ganz gut. Das wollte ich einmal verbinden.“

Historisches Vorbild für Guido Flick

Die Idee, die Alpen von Ost nach West auf ökologisch-nachhaltige Art und Weise mit Skiern zu durchqueren, ist nicht neu. Bereits 1971 wagten vier österreichische Alpinisten dieses Abenteuer und machten sich von Reichenau an der Rax auf, um den Alpenhauptkamm in seiner gesamten Länge aus eigener Kraft zu bezwingen. Robert Kittl, Klaus Hoi, Hansjörg Farbmacher und Hans Mariacher führen dabei, wann immer es ging mit ihren Skiern über die schönsten Alpenhänge ab. Den Rest legten sie zu Fuß bzw. kletternd zurück. Genau 1.917 Kilometer, nachdem sie an der Rax aufgebrochen waren, erreichten sie Nizza am Mittelmeer.

Auch wenn sich Guido Flick fasziniert von dieser Geschichte zeigt und die Route in etwa die Gleiche ist, ganz so extrem soll seine persönliche Alpenquerung, oder wie er sie nennt, Alp X, dann doch nicht sein. Anstatt alle Kilometer aus eigener Kraft zurückzulegen, will er auf seiner Reise ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Eine der selbst auferlegten Regeln ist, dass jeder Tag ein Skitag sein muss. Sonst wäre es zu leicht. Bei all den sportlichen Ambitionen geht es ihm bei seinem Abenteuer dennoch um die Verbreitung einer wichtigen ökologischen Botschaft.

„Die Alpen sind nicht nur unberührte Wildnis und Almrauschen, sondern ein großer Kulturraum mit guter Infrastruktur. Leider ist dieser Kulturraum durch den Klimawandel besonders bedroht. Natürlich hat der Tourismus und damit ich selbst einen nicht unerheblichen Anteil daran. Bei den Emissionen sorgt aber vor allem die Anreise per eigenem PKW für die höchsten CO2 Emissionen.“

Mit der Bahn ins Skivergnügen

Wie recht Guido Flick damit hat, zeigt ein Blick in die Statistiken. Denn obwohl rund 84 % der Wintersportler:innen mit dem eigenen Auto den Weg in die Skigebiete zurücklegen, wären 2/3 der Skigebiete bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Viele davon direkt mit der Bahn. Davos, St. Anton und natürlich Gastein, um nur wenige zu nennen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Wintersportgebiete vor allem an Orten entstanden sind, die an Bahnstrecken lagen.

„Vor hundert Jahren gab es keine Autos, die enge, schneebedeckte Passstraßen erklimmen konnten. Autogerechte Ferien kamen erst viel später auf und das hat sich leider bis heute in den Köpfen gehalten.“

Bei seiner ganz persönlichen X Alps geht es also per Zug in die Skiorte. Und obwohl er auf Skiern ausschließlich reguläre Pisten benutzt und auf Skitouren verzichtet, ist es erstaunlich, wie viele Kilometer tatsächlich auf den Brettln bewältigt werden können. Hier sind es vor allem die vielen Skischaukeln, die Talschlüsse überwindbar machen und weiter entfernte Orte verbinden.

©Gasteiner Bergbahnen AG; Marktl Photography

Bis bald in Gastein

Wir wünschen Guido Flick eine unvergessliche Reise und allseits pünktliche Anschlüsse. Und dann freuen wir uns natürlich, ihn am 13. März 2023 in Gastein willkommen zu heißen. Auf die Frage, worauf er sich denn hier am meisten freut, lacht er charmant:

„Auf ein Wiedersehen mit meiner Frau und ein bisschen Ausstrampeln der müden Knochen im Gasteiner Thermalwasser“

Informationen:

Alles über Guido Flicks Alp X findet man auf der offiziellen Website des Hamburgers. Hier wird er auch direkt über sein Abenteuer von den einzelnen Stationen berichten.

Ach ja: ein Mal Abenteurer, immer Abenteurer. Ganz diesem Motto verpflichtet, plant Guido Flick bereits seine nächste Alpendurchquerung für das kommende Jahr. Diesmal von Ost nach West.

© alle Bilder: Guido Flick

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