Fahrtwind im Gasteinertal
Mountainbiken im Herbst: Mit den Haaren im Wind, auf den Wangen die Sonne und dem Zweirad auf die Alm.
Ganz will ich es nicht glauben, aber der Herbst begleitet mich am Mountainbike auf die Biberalm: Lange Schatten der Bäume legen sich über den Forstweg, Sonnenstrahlen schummeln sich durch hohe Wolken, die ersten Blätter färben sich gelb. Klar ist die Luft und angenehm kühl; ich mag den Spätsommer und liebe das Mountainbiken im Gasteinertal.
Mit dem Zweirad auf die Biberalm
Nach 8,45 Kilometern, 3 Stunden am Mountainbike und 1.015 Höhenmetern komme ich vom Bahnhof in Bad Hofgastein zufrieden auf der Biberalm an. Eine Tourenbeschreibung findet ihr hier. Das Wetter war anfangs ein wenig verregnet, dafür ist es nicht mehr so heiß wie im Sommer. „Griaß di, auf der Biberalm“, begrüßt mich Vroni, serviert mir Sauerkäse, Speck und ein kühles Bier. Dem Himmel bin ich hier oben ziemlich nahe.
In der Hütte macht Vroni emsig Frittaten (Pfannkuchen). „Mit Muskatnuss und Petersilie“, verrät sie mir im Vertrauen. Die zwei jungen Herren am Tisch schmunzeln, als sie mich sehen: Am Bahnhof in Bad Hofgastein sind sie mit mir gestartet, waren aber vor mir oben. Unterschätzt niemals die Einheimischen, schon gar nicht die Jungen. Als ich Vroni über die Alm und das Biken ausfratschle, schalten sich beide enthusiastisch ein: „Du musst unbedingt über das Erntedankfest eine Geschichte schreiben.“ Schon notiert. Passt auch zum Herbst.
Fröhlich, weil wir hier oben sind
Vroni und die Jungs sind sich nicht fremd. „Als Hüttenwirtin, kennt man seine Gäste,“ erzählt sie. Für die Einheimischen ist die Alm nämlich ein Fixpunkt in der Freizeit. „Biken macht den Kopf frei und tut der Gesundheit gut“, setzt sie nach, die Herren stimmen zu. Im Sommer und Herbst ist die Hüterin der Biberalm Tag und Nacht hier oben. „Im Winter, bin ich Kellnerin in Sportgastein.“ Ob das Almleben nicht langweilig ist? „Nein,“ lacht sie. „Es gibt immer genug zu tun.“ Kein Tag sei wie der andere. Wir Stadtmenschen kennen die Welt hier oben nicht: „Milch zu Käse und Butter verarbeiten, Kühe versorgen, Gäste bewirtschaften, Kuchen backen, Almhund beschäftigen.“ Vroni strahlt, als sie von ihrer Alm erzählt. Sie ist jünger als ich, einige Jahre jünger. Ich bin 37. Schön, dass sich noch Junge für ein Leben auf der Alm entschließen und es scheint gut zu tun: „Wir sind fröhlich, weil wir hier oben sind“, sind sich alle drei einig. Nun verstehe ich auch, warum es Radfahrer so gerne auf Almen zieht: Glückliche Menschen stecken an. Der Herbst ist dabei noch ein angezuckertes Sahnehäubchen oder der goldene Abschied vom Sommer. Angezuckert sind so manche Berggipfel auch schon.
Das Ziel sind die Almhütten
Natürlich auch der Weg, aber Almen sind ein Refugium für Ruhesuchende, bieten Schutz bei Regen und Wind und versorgen hungrige Bergfreunde: Pofesen (Mehlspeise), Kaspressknödel, Speckknödel, Sauerkäse, Speck, Butter und frisch gebackenes Brot motivieren bei jeder Radtour. Die Brettljause bei Vroni habe ich genossen. Rauffahren und essen müsst ihr selbst. Ich habe euch schon mal ein paar schöne Touren und Almen zusammengefasst.
Bike-Highlights im Gasteinertal
- Gasteiner Radweg: Führt gemütlich von Dorfgastein nach Bad Gastein. 30,4 km, 380 Hm, Start: Klammstein, Ziel: Bahnhof Böckstein
- Alpe Adria Radweg: 2. Etappe der Alpenüberquerung von Bischofshofen nach Bad Gastein
Meine Lieblingstouren im Gasteinertal
- Prossau (Bad Gastein): 15 km, 350 Hm, 1 h 30 min Fahrzeit
- Strolehen Alm (Dorfgastein): 4,24 km, 300 Hm, 2 h Fahrzeit
- Stubner Kogel Gipfel (Bad Gastein): 17,4 km, 1.414 Hm, 3 h Fahrzeit
- Fulseck (Dorfgastein): 11,33 km, 1.208 Hm, 3h Fahrzeit
- Rastötzen (Bad Hofgastein): 7,8 km, 1.414 Hm, 1 h 35 min Fahrzeit
- Strohlehenalm (Dorfgastein): 4,24 km, 300 Hm, 1h Fahrzeit
Weitere Mountainbike-Touren findet ihr hier. Viel Spaß und vor allem wünsche ich euch genügend Fahrtwind im Gasteinertal.
Copyright Foto: Vil Joda
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