Was für ein Panorama
Den Blick in die Ferne schweifen lassen. Ein schöner Gedanke. Aufsaugen, was sich vor einem ausbreitet. Was für ein Panorama! Den Fokus und sich selbst im Augenblick verlieren. Die Zeit steht still, während Körper, Seele und Geist mit neuer Energie, Inspiration und Kraft gefüllt werden. Orte, an denen man solche einzigartigen Momente erleben kann, gibt es viele bei uns in Gastein. Und ich bin sicher, dass jeder, der hier schon einmal die Fühler ausgestreckt hat, seinen ganz eigenen Lieblingsplatz kennt, den auch wir anderen unbedingt einmal besuchen sollten. Sie wollen wissen, welche Plätze meine ganz persönlichen Favoriten sind, um Ausschau zu halten? Na dann kommen Sie mal mit…
Bad Gastein
Damit hätte jetzt wohl niemand gerechnet. Und genau deshalb möchte ich auch mit dem Ortskern von Bad Gastein beginnen. Schließen Sie ihr inneres Auge, machen Sie es sich bequem und stellen Sie sich Folgendes vor. Nicht schummeln, sonst funktioniert es nicht! Und los geht’s. Nachdem wir unser Auto im Parkhaus mitten im Ort abgestellt haben, verlassen wir dieses über das oberste Stockwerk. Bereits hier kann man sich dem Tosen des Wassers nicht entziehen, auch wenn wir es noch nicht sehen. Dann erleben wir den Gasteiner Wasserfall zum ersten Mal in all seiner Pracht. Für mich sieht er aus wie eine offene Wunde, die sich mitten durch den historischen Ortskern zieht und Bad Gastein erst so außergewöhnlich macht, wie es nun mal ist. Nein, sitzenbleiben! Zum Googeln nach dem Wasserfall bleibt später noch genügend Zeit. Jetzt wird er erst einmal gefühlt. Nach wenigen Metern biegen wir nach links auf den Wasserfallweg ab und gehen ein paar Meter relativ steil nach unten.
Nur von einer Mauer, bzw. einem Holzzaun getrennt, kann man die Wassermassen jetzt mit jeder Zelle des Körpers spüren. Mit allen Sinnen. Lautes Brüllen macht das Reden zu einem fast unmöglichen Kunststück. Also lässt man es lieber sein und staunt im Stillen. Wie soll man das auch mit Worten ausdrücken? Vielleicht käme ein ehrfürchtiges „Wau“ der Sache noch am nächsten. Egal. Das Besondere an diesem Weg ist, dass jeder seinen ganz eigenen Lieblingsblick hat. Nach oben, wo sich die Sonne so schön im Wasserdampf bricht. Durch die Bäume hinunter zum Kongresshaus, dem höchst unterschätzten architektonischen Kunstwerk des Brutalismusses aus der Feder des großen Gerhard Garstenauer. Hinüber zum ehrwürdigen Hotel de l’Europe, in dessen Mauern große Vergangenheit stattfand, oder auch zum Miramonte, wo an jedem neuen Tag Gegenwart und Zukunft Gasteins passiert. Und wo verlieren Sie sich hier oben? Finden Sie es raus…
Nassfeld
Natürlich hat man von oben meist einen besseren, schöneren Blick nach unten, als umgekehrt. Doch nicht immer. Ein Beispiel, bei dem man sich an einem Panorama von unten nach oben nicht sattsehen kann, findet man im Nassfeld. Dem hintersten und südlichsten Teil des Gasteinertales. Dort, wo die Hohen Tauern vor uns in die Höhe steigen, finden wir Menschen einen Spielplatz für die Sinne. Unzählige Wasserfälle dominieren unseren (Aus)Blick. In den sich durch die grünen Talwiesen schlängelnden Bächen plätschert das Wasser vor sich hin und gemeinsam mit dem Zwitschern und Piepsen der Vögel vollendet sich so eine unaufaufdringliche, und gerade deshalb auch vollendete Symphonie der Natur. Alles scheint im Einklang zu sein. Mensch und Natur, Berg und Tal, Almbauern und Wanderer. Apropos Wanderer: ein gutes Stichwort. Denn auch wenn man hier im Nassfeld einfach nur staunend und beobachtend ein paar Stunden verbringen kann, so finden sich hier auch unzählige Möglichkeiten, die umliegenden Gipfel zu Fuß zu erkunden. Welche Art und Weise auch die Ihre ist, das Nassfeld wird Sie garantiert in seinen Bann ziehen.
Fulseck
Jetzt wird es endlich Zeit, einmal ganz nach oben zu fahren und das Tal in all seiner Pracht und Größe von der Spitze der Berge aus zu sehen. Hierfür eignet sich das Fulseck in Dorfgastein sehr. Erreichen kann man den auf 2.033 Höhenmetern liegenden Gipfel entweder zu Fuß, mit dem (E-)Bike oder bequem per Sommerbergbahn. Belohnt wird man oben mit einem tollen Panorama. Rechnen Sie am besten ausreichend Zeit für den Gipfel ein, denn bis man den Blick über die umliegenden Berge, die Hohen Tauern, die saftigen Täler, Dorfgastein, Bad Hofgastein und natürlich den majestätischen Graukogel schweifen hat lassen, werden schon einige Augenblicke vergehen. Solche, die es absolut wert sind, voll und ganz ausgekostet zu werden.
Weinetsberg
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Oder in die Höhe steigen, wenn man auch von weiter unten einen wirklich schönen Blick auf Bad Hofgastein zu sehen bekommt? Obwohl, ein paar Meter müssen Sie schön zu Fuß aufsteigen, um hierhin zu kommen. Aber wirklich nur kurz, versprochen. Die Rede ist, vielleicht kann es sich der eine oder andere schon denken, vom Weinetsberg, westlich des Ortszentrums. Kein Wunder, dass das Hotel ‚Das Goldberg‘, für mich eines der besten im ganzen Tal, an genau diese Stelle gebaut wurde. Ein ganz besonderer Ort! Vor allem die Sonnenaufgänge haben es mir angetan. Immer wieder stehe ich vor dem Krähen des Hahnes auf, packe ein kleines Frühstück und eine Thermoskanne Tee in meinen Rucksack und mache mich auf, um den rund 30-minütigen ‚Aufstieg‘ bis zum ersten Blinzeln der Sonne über den Bergkämmen zu schaffen. Am Weinetsberg sitze ich dann auf meinem Lieblingsbankerl (nein, dieses muss jeder selber entdecken, das wird nicht verraten), genieße die ersten warmen Sonnenstrahlen und freue mich auf den vor mir liegenden Tag. Vielleicht sehen wir uns ja bald einmal da oben? Wär schön…
Graukogel
Kaum ein Berg prägt(e) das Gasteinertal so sehr, wie der Graukogel. Thermalwasser, den Beginn des Wintersports, die Ski-Weltmeisterschaften 1958 und die legendären Silberkrugrennen: das alles und noch so viel mehr haben wir dem Graukogel, UNSEREM Graukogel, zu verdanken. Doch auch wenn dieser Berg mit einer großen Geschichte gesegnet ist, so ist es doch auch die Gegenwart, die ihn immer noch so spannend und interessant macht. Egal ob man nur für einen Spaziergang durch den relativ neuen ‚Zirbenzauber‘ mit dem Sessellift auffährt, zu Fuß zur Mittelstation wandert, oder am Graukogel eine Tour zum Palfnersee und schließlich noch zur Palfnerscharte startet: man sollte immer wieder einmal innehalten, sich umsehen und den Blick hinunter ins Tal und hinein in die Bergwelt des Nationalparks Hohe Tauern genießen. Zu sehen gibt es wahrlich viel: Bad Gastein, Bad Hofgastein, das Nassfeld und schier unzählige Bergspitzen.
Ich hoffe, ich konnte Sie mit meinen liebsten Panoramapunkten Gasteins inspirieren und vielleicht haben Sie ja auch wirklich Lust, den einen oder anderen auch wirklich zu besuchen. Wert sind sie es allemal. Was sind Ihre liebsten Aussichtspunkte hier in Gastein. Schreiben Sie uns, wir freuen uns über Ihre Ideen und Anregungen.
©alle Bilder und Videos: Peter Zeitlhofer
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