Skifahren in Dorfgastein – Großarl ist der goldene Schnitt. Die perfekte Mischung, wenn man so will. Abwechslungsreicher, sonnen- und schneesicherer Wintersport, inmitten der imposanten Bergwelt Gasteins. Zu Gast bei bodenständigen und stolzen Menschen, für die Gastfreundschaft nicht bloß ein leeres Wort, sondern gelebter Alltag ist. Sie glauben mir nicht? Na dann kommen Sie doch einfach mit und erleben gemeinsam mit mir einen sonnigen Skitag zwischen Kreuzkogel und Fulseck.
Wir besteigen Gipfel, weil wir sie lieben, wir lieben die Orte, an die sie uns bringen, und wir lieben es, unterwegs etwas über uns selbst zu lernen.
Ed Viesturs
In Dorfgastein gehen die Uhren etwas anders. Und das ist gut so. Das merkt man schon beim freundlichen Parkplatzeinweiser unten bei der Talstation der Seilbahn, der sich scheinbar durch nichts aus der Ruhe bringen lässt und für jeden Wintersportler ein Lächeln und ein freundliches Servus bereithält. So kann der Tag beginnen. Schnell ist das Auto geparkt und ab geht’s mit der Gondel in luftige Höhen. Die Herzlichkeit der Menschen hat schon bei meinen letzten Besuchen im Gasteinertal einen tiefen Eindruck hinterlassen. Immer wenn ich das Gefühl habe, eine Auszeit zu brauchen, dann packe ich meine Siebensachen und komme hierher. Schon im Salzachtal beginne ich, mich merklich zu entspannen und kaum in Gastein angekommen, fühle ich mich wie ein anderer Mensch. Sommer wie Winter.
Woran das genau liegt, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Die Mischung macht’s, denke ich. So wie hier in Dorfgastein. Das erste Skigebiet im Tal bietet für ziemlich alle Ansprüche etwas. Familien mit Kindern haben bei den Übungsliften und den vielen blauen Hängen jede Menge Spaß, Fortgeschrittene carven über die besonders langen und breiten Pisten und auch Profis finden genügend Herausforderungen, um ihr Können auf die nächste Stufe zu heben. Während ich in der Gondel sitze und das Treiben unter mir beobachte, kann ich es kaum mehr erwarten, selber die Skier anzuschnallen und loszufahren.
Zwischen Kreuzkogel und Fulseck
Die Skischaukel Dorfgastein-Großarl verbindet das Gasteinertal mit dem Großarltal. Mit seinen rund 70 Kilometern Pisten zählt das Gebiet zu den fünf größten Skigebieten im SalzburgerLand. Ich liebe diese Abwechslung. Egal wie oft man hier auf den Brettern steht, Langeweile ist und bleibt ein Fremdwort. Mittlerweile habe ich einige Abfahrten hinter mir und mir steht der Sinn nach einer kurzen Pause. Einer mit Aussicht. Am Fulseck, übrigens mit seinen 2.033 Höhenmetern der höchste Punkt des Resorts, eröffnet sich mir ein Panorama, das ich zu den schönsten und aufregendsten zähle, die ich je gesehen habe. Dachstein und Bischofsmütze sind ebenso zum Greifen nahe, wie die Hohen Tauern mit dem Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs.
Doch das ist nicht der einzig schöne Platz im Skigebiet. Immer wieder bin ich in den vergangenen Stunden an eigens aufgebauten ‚Ruhe Platzeln’ vorbeigekommen, die an besonders schönen Orte aufgebaut wurden und zum Innehalten einladen. Eine schöne Idee. Vor allem das ‚Servus Platzl’ hat es mir angetan. Nicht nur, dass ich mich in dem gemütlichen Holzsessel kurz vor der nächsten Abfahrt erholt habe, ich habe auch gleich ein Foto geschossen, das ich an meine zu Hause gebliebenen Freunde geschickt habe. Die sollen ja wissen, wie gut es mir gerade geht! Die Sonne scheint mir ins Gesicht, hinter mir die tiefverschneiten Hänge und ein blauer Himmel, der zum Schwärmen einlädt. Click! Schon ist das Selfie fertig und geht hinaus in die Welt.
Wer den Berg hinunter fahren will, der muss danach irgendwie wieder hoch kommen. Wie gut, dass die 17 Lifte des Skigebietes auf dem modernsten Stand sind und man gemütlich und schnell zu den Bergstationen gebracht wird. 5 Gondeln, 8 Sessel- und 4 Schlepplifte – Herz, was willst du mehr? Auch wenn es mir gerade schwer fällt, mich vom Fulseck und seiner Aussicht wieder loszureißen, weiß ich ja andererseits, dass jetzt ein ganz besonderes Highlight auf mich wartet. Die Grabnerabfahrt gehört neben der Adrenalinabfahrt am Lärchenhang sicherlich zu den anspruchsvollsten Herausforderungen hier am Berg. Auch für noch nicht allzu geübte Skifahrer geeignet und trotzdem eines der schönsten Erlebnisse weit und breit, ist die Familienabfahrt vom Kreuzkogel. Mit ihrer acht Kilometer Länge und einem Höhenunterschied von 1.167 Metern ist sie mehr als außergewöhnlich. Ein Carvinggenuss für so ziemlich alle Könnensstufen.
Skikeriki zum Sonnenaufgang
Was macht jetzt Dorfgastein so außergewöhnlich? Warum fühlen sich die Menschen hier ganz besonders wohl? Klar, die Pisten sind wunderbar und durch die hohe Schneesicherheit den ganzen Winter über herrlich befahrbar. Doch es muss noch mehr sein, was diesen Ort von den vielen anderen abhebt. Ist es der ursprüngliche Charakter, den sich das Dorf unten im Tal über die Jahre erhalten konnte? In dem man so richtig abschalten und zur Ruhe kommen kann? Die prachtvolle Landschaft des Gasteinertals, oder doch die Erlebnisdichte, die man trotz aller Ruhe und Idylle vorfindet? Wahrscheinlich ist es auch hier die Mischung. Die Dame vorhin in der Gondel hat mir eine ziemlich gute Erklärung geliefert, warum sie gemeinsam mit ihrer Familie seit vielen Jahren in Dorfgastein Urlaub macht und warum sich alle Familienmitglieder wahnsinnig auf die Woche in den Bergen freuen. „Dorfgastein überrascht und erdet gleichermaßen.“
Da muss ich nachfragen. Heute Früh zum Beispiel, war sie schon um 7.15 Uhr an der Gondel und ist gemeinsam mit anderen Frühaufstehern zum Skikeriki-Morgenskilaufen gegangen. Die menschenleeren Pisten haben nur ihr alleine gehört und im Anschluss gab’s ein herrliches Frühstück. Jeden Mittwoch gibt es diese Aktion. Und während sie sich über die vielen roten, überdurchschnittlich langen Pisten freut, haben die älteren Kids ihren Spaß im Snowpark. Mit seinen zwei Lines auf über 500 Metern Länge und den Kickern, Boxen und Mushrooms, sorgt er dafür, dass Freestyle-Herzen höher schlagen. Und die Kleinsten? Die sind in der Skischule und lernen spielerisch Pizza und Pommes (jaja, so nennt man das heute) mit ihren gleichaltrigen neuen Freunden. Wahnsinn, hier kommt wohl wirklich jeder auf seine Kosten.
Hunger! Kein Problem
Während ich noch über unser Gespräch nachdenke und mir die Adrenalin-Abfahrt zum gefühlt zehnten Mal gebe, meldet sich plötzlich und wie aus dem Nichts mein Magen. Hunger! Gut, dass durch eine Vielzahl an Berghütten und Restaurants auch kulinarisch kein Wunsch unerfüllt bleibt. Meine Wahl fällt heute auf die Reiterhütte, direkt bei der Mittelstation der Bergbahn gelegen. Ich stehe einfach auf die regionalen Schmankerln und die urige Gemütlichkeit dort. Feinschmecker kommen dagegen in der Wengeralm und der Gehwolfalm voll und ganz auf ihre Kosten. Durch die heimischen Spezialitäten und die erlesene Weinauswahl haben sie sich nicht nur in die Herzen der Wintersportler gekocht, sondern sind auch Genuss-Partner von Ski Amadé.
Fazit
Nach den obligaten Kasnocken und dem sündigen Kaiserschmarren genieße ich noch einen Espresso auf der sonnigen Terrasse. Und gerate ins Philosophieren. Was ist also das Besondere an Dorfgastein und dem Ski- und Naturerlebnis? Und ist es überhaupt wichtig, eine Antwort auf diese Frage zu finden? Nein, ist es nicht! Ich bin einfach gern hier. So wie Sie wohl auch bald!
Pisten
Blau 26 km
Rot 36 km
Schwarz 1 km
Routen 7 km
Na, Lust auf Skifahren in Gastein bekommen? Hier geht’s zum Resort Check: Schlossalm – Angertal – Stubnerkogel
Mein Tipp für Sie: Gondeldinner am Fulseck in Dorfgastein
Sanft gleiten Sie durch die Bergwelt dem Sonnenuntergang entgegen, legen die 1.200 Meter Höhenunterschied bequem zurück und lassen sich dabei ein ganz besonderes 4-gängiges Menü auf der Zunge zergehen. Das Gondeldinner in den geräumigen Gondeln der Dorfgasteiner Fulseckbahn gehört wohl zu den außergewöhnlichsten kulinarischen Erlebnissen des SalzburgerLandes. Das Menü wird von Wirten aus der Region zubereitet, die großen Wert auf heimische Produkte und gute Österreichische Kochkunst legen.
Das nächste Gondeldinner findet am Donnerstag, 21. März 2019 statt. Eine Anmeldung unter 06432/3393 460 oder dorfgastein@gastein.com ist unbedingt erforderlich. Kosten € 89,- inkl. Dinner, Aperitif und Getränke.
Weitere Infos finden Sie auf der Website der Gasteiner Bergbahnen.
©alle Bilder: PeterZeitlhofer
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