Leidensweg und Linderung von Morbus Bechterew Patient Ludwig
Ludwig begrüßt uns mit einer herzlichen Umarmung. Wir dürfen ihn und seine Frau Renate einen Tag in Gastein begleiten und ihn über seine Diagnose Morbus Bechterew und seine Kuraufenthalte in Gastein interviewen.
Vor über 30 Jahren erhielt Ludwig die Diagnose Morbus Bechterew. Wie für viele andere Betroffene war es auch für ihn ein großer Schock. „Wie lange habe ich noch zu leben?“ lautete seine erste Frage an seinen Arzt. Dieser lächelte, beruhigte ihn und erklärte, dass man mit der Krankheit Morbus Bechterew leben kann.
Diagnose Morbus Bechterew
So einschneidend die Diagnose damals war, für Ludwig bedeutete es auch die Erlösung von 10 Jahren Ungewissheit. Denn niemand wusste, warum er ständig an Rückenschmerzen litt. Eine Salmonellenvergiftung in der Pubertät löste die ersten Morbus Bechterew Symptome bei ihm aus. Doch weder Schmerztabletten, Spritzen noch Rheumamedikamente linderten seine ständigen Schmerzen und die Ärzte waren ratlos. Bis er endlich einen Rheumatologen in München fand, der ihm vom Gasteiner Heilstollen erzählte. „Für mich gab es zu diesem Zeitpunkt keine Alternativen mehr also bin ich nach Gastein gefahren um mir den Heilstollen mit eigenen Augen anzusehen.“ Heute weiß man, dass es vielen Morbus Bechterew Patienten ähnlich geht und sie Jahre lang falsch diagnostiziert und behandelt werden. (5 Zeichen ob du an MB leidest)
Die erste Kur in Gastein
Für Ludwig bedeutet die Gasteiner Kur nicht nur drei Wochen Urlaub sondern ein Jahr schmerzfrei zu leben und keine Medikamente mehr einnehmen zu müssen. „Ich nehme wirklich ungern Medikamente und bin heilfroh, dass es diesen Heilstollen gibt!“ Er kann sich noch gut an seine erste Kur erinnern, die nicht sofort die erhoffte Wirkung brachte. Die Ärzte haben ihm damals geraten, nicht so schnell aufzugeben und bereits nach der zweiten Kur hat er die positiven Wirkungen von Radon gespürt. Heute, dreißig Jahre später, schwört er auf den Gasteiner Heilstollen und könnte sich sein Leben nicht mehr ohne eine jährliche Kur vorstellen. Dabei immer mit an Ludwig’s Seite ist seine Frau Renate. „Zum Glück steht meine Frau zu meiner Krankheit und mittlerweile sind wir zwei mit Gastein ein Stück alt geworden.“ Die beiden haben sich nach seiner ersten Kur kennengelernt und verbringen seit dem ihren gemeinsamen Urlaub im Gasteinertal. Die frische Bergluft, das Gasteiner Thermalwasser und die österreichische Hausmannskost sind besondere Momente, auf die sie sich jedes Jahr wieder freuen.
Frieden schließen mit der Krankheit
Eine Heilung für Morbus Bechterew gibt es nicht, doch Ludwig hat in Gastein einen Ort gefunden, um mit seiner Krankheit leben zu können und ist mittlerweile stolze 68 Jahre alt. Im Laufe der Jahre hat er mit seiner Krankheit Frieden schließen können. „Ich war früher oft angespannt und wollte nicht schon wieder in den Heilstollen fahren. Heute bin ich viel relaxter und habe eine positivere Einstellung der Krankheit gegenüber. Denn wenn wir Dinge aus Leidenschaft tun, gefallen sie uns noch viel, viel besser. Und das trifft auch auf den Stollen zu.“
Diese positive Energie spürt man durch und durch wenn man Zeit mit Ludwig und Renate verbringt. Der Tag ist leider viel zu schnell zu Ende gegangen, wir sind müde von der Gasteiner Frischluft und würden uns jetzt gerne ein Stück Energie von Ludwig abschneiden.
Video: Die Geschichte des Morbus Bechterew Patienten Ludwig